Urlaub während der Coronakrise: Der Länder-Check

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Urlaub während der Coronakrise: Der Länder-Check

Reisen soll ab dem 15. Juni wieder möglich sein. Nachdem die meisten Länder ihre Einreisebeschränkungen gelockert haben, überlegt auch Deutschland eine teilweise Aufhebung der Reisebeschränkungen und Grenzkontrollen. Das auswärtige Amt prüft derzeit ein Ende der Reisewarnung für bestimmte Länder und Regionen in Europa, zur großen Freude von Urlaubern und Reisenden.

Viele Menschen haben nämlich um ihren Sommerurlaub gebangt, da Urlaubsländer wie Spanien, Italien, Frankreich oder Griechenland – vormals schwer von der Coronakrise getroffen – die Ein- und Ausreise gestoppt hatten. Jede Hoffnung auf Besserung wurde durch stetig steigende Infektionszahlen und Hiobsbotschaften zerstört, sodass am Ende eine große Verunsicherung und Ungewissheit über den Ausgang der Corona-Pandemie herrschte. Doch die rigorosen Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie haben Wirkung gezeigt, denn aktuell flaut die Kurve der Corona-Fallzahlen in Europa immer stärker ab.

Der Optimismus ist zurückgekehrt und dieser ist notwendig im Kampf gegen die Pandemie. Einige Länder konnten die Ausbreitung der Krankheit eindämmen und waren in der Lage ihre Infektionszahlen signifikant zu senken. Das signalisierte den Behörden wiederum eine allmähliche Normalisierung der Situation und erleichterte die Entscheidung der Staaten, ihren Bürgern weitere Freiheiten zu gewähren.

Nachdem auch die Lockerungsmaßnahmen im Alltag und das schrittweise herauf fahren der Wirtschaft zu keiner erheblichen Verschlechterung geführt haben, bemühen sich die Regierungen nun, um eine Wiederaufnahme der Reisebeziehungen. Die beidseitige Aufhebung der Reisebeschränkungen zwischen bestimmten Ländern, soll die Wiedereinreise und -ausreise von Personen erlauben.

Viele Länder bereiten sich daher auf Touristenströme aus dem Ausland vor. Die Hotellerie und Gastronomie haben bereits Pläne vorgelegt und erste Corona-Sicherheitsvorkehrungen getroffen, um Gäste sicher zu empfangen und keiner größeren Gefahr auszusetzen. Dabei gibt es im Umgang mit den ausländischen Gästen teilweise unterschiedliche Auflagen und Regelungen.

Der große Corona Länder-Check

Damit der Urlaub während der Coronakrise gelingt und worauf ihr im Besonderen achten müsst, fassen wir die wichtigsten Veränderungen im großen Corona Länder-Check zusammen. Im Fokus stehen einige der beliebtesten Urlaubsziele der Deutschen darunter Länder wie Spanien, Italien, Griechenland und die Schweiz.

Spanien

Spanien gehört mit den USA, Großbritannien, Italien und Frankreich zu den Ländern mit den meisten Todesfällen im Zusammenhang mit dem Coronavirus und hatte sogar auf die Einwohner gerechnet, die höchste Infektionsrate weltweit. Doch das Land hat mittlerweile einen starken Rückgang zu verzeichnen und meldet derzeit große Erfolge im Kampf gegen Corona. Es gibt immer weniger Infizierte und die Zahl der Genesenen steigt kontinuierlich. Aufgrund dieser positiven Entwicklung hat der spanische Ministerpräsident Pedro Sanchez angekündigt, am 1. Juli die Grenzen für ausländische Touristen wieder zu eröffnen.

Nach neuesten Berichten soll es aber eine Sonderregelung für deutsche, skandinavische und französische Touristen geben. Ein Pilotprojekt soll es Touristen aus diesen Ländern ermöglichen bereits früher, am 22. Juni einzureisen. Diese gelten allerdings nur für die Inselgruppen der Balearen und Kanaren. Eine Erweiterung auf die Regionen wie Andalusien oder Katalonien, soll ebenfalls in das Projekt aufgenommen werden. Britische Staatsbürger, die traditionell die größte Gruppe unter den Spanien-Touristen bilden, sind von dieser frühzeitigen Lockerungsmaßnahme aufgrund der prekären Corona-Lage in Großbritannien erst einmal ausgeschlossen.

Die vormals zweiwöchige Zwangsquarantäne für Einreisende wird zum 1. Juli bzw. für die privilegierte Gruppe am 22. Juni aufgehoben. Des Weiteren plant die spanische Regierung sogenannte Sicherheitskorridore zu errichten, um seine Gäste und die Bevölkerung vor Risiken zu schützen.

Spaniens Strände haben nach einer zweimonatigen Zwangssperre auch wieder aufgesperrt. Die Öffnungen galten erst einmal nur für die regionalen Bewohner jener Regionen, welche die Auflagen der Regierung erfüllten. Spaniens Regierung hatte einen 2-Phasen Plan aufgestellt: in der „Phase 1“ waren lediglich Spaziergänge oder Sportaktivitäten erlaubt. Um in den Genuss von „Phase 2“ zu gelangen musste man also zuerst die Erlaubnis zur „Phase 1“ einholen.

Ab dem 22. Juni bzw. 1. Juni sollen die Strände auch für Urlauber geöffnet werden. Beim Sonnenbaden soll ein Sicherheitsabstand von mindestens zwei Metern zwischen Handtüchern/ Sonnenliegen und Sonnenschirmen eingehalten werden. Außerdem dürfen Gruppen aus maximal 15 Personen bestehen.

Italien

Auch Italien gehört zu den beliebtesten Reisezielen der Deutschen. Die italienische Regierung hatte bereits angekündigt ihre Grenzen für ausländische und im Besonderen für deutsche Touristen wieder zu öffnen. Das ehemals schwer gebeutelte Land hat glücklicherweise große Erfolge im Kampf gegen die Corona-Pandemie zu verzeichnen. Die Infektionszahlen sind auch hier rückgängig.

Aufgrund der Besserung haben die italienischen Behörden beschlossen am 3. Juni ihre Einreisebeschränkungen für EU-Bürger zu lockern. Ab diesem Zeitpunkt entfällt auch die zweiwöchige Zwangsquarantäne für ausländische Gäste. Die Verkehrsministerin Paola De Micheli kündigte außerdem an, die Transportbeschränkungen zu lockern und den Zug- und Bahnverkehr zu erhöhen.

Verschiedene Regionen werben bereits massiv um Urlauber, darunter Südtirol, Venetien oder aber auch Sardinien. Der Südtiroler Landeshauptmann Arno Kompatscher will sogar Gratis-Corona-Tests für Touristen anbieten. Venetien hingegen wirbt mit dem Slogan „Covid-free“ und Sardinien will einen Gesundheitspass einführen. Es gibt also noch etwas Klärungsbedarf bezüglich der Regelungen in diesen Regionen. Bei größeren Unklarheiten kann man sich auch auf der regionalen Tourismuswebsite informieren, wie z.B. der IDM Südtirol (suedtirol.info).

Der Einzelhandel in Italien hat bereits seit dem 18. Mai geöffnet. Cafés, Bars, Restaurants sowie Boutiquen oder Museen sind also offen. Es gelten weiterhin Abstandsregeln, sowie eine Maskenpflicht in geschlossenen Räumen.

Der Strandbesuch ist ebenfalls wieder möglich, allerdings haben die Behörden strenge Vorgaben beim Sonnenbaden. So soll jeder Sonnenschirm zum nächsten Kontakt einen Radius von 10qm aufweisen. Ohne Sonnenschirm ist die Abstandsregelung 1,5 Meter zum nächsten Kontakt. Des Weiteren müssen die Liegen nach jedem Besitzerwechsel desinfiziert werden. Außerdem ist der Zugang zu den Stränden nur mit vorheriger Anmeldung möglich. Das soll ein unkontrolliertes Aneinanderliegen verhindern.

Griechenland

In Griechenland sehen die Zeitpläne für die Lockerungsmaßnahmen ähnlich aus wie in Spanien oder Italien. Ab dem 15. Juni dürfen Urlauber aus 29 EU-Ländern, ohne zweiwöchige Quarantänepflicht, wieder einreisen, darunter Deutschland. Großbritannien hingegen steht erst einmal nicht auf der Liste der ersten Staaten ohne Quarantänepflicht. Allerdings wird die Liste laut dem griechischen Ministerium zum 1. Juli um weitere Länder erweitert.

Die archäologischen Stätten haben nach zweimonatiger Pause wieder geöffnet, darunter 200 Freiluft-Sehenswürdigkeiten. Die Museen sollen am 15. Juni geöffnet werden. Für Besucher gelte ein Sicherheitsabstand von mindestens 1,5 Metern. Die Reiseführer und Guides sind dazu verpflichtet Mundschutzmasken und Plastikschilder zu tragen, den Gäste hingegen werde nur empfohlen eine Maske zu tragen.

Die Badestrände sind mittlerweile ebenfalls geöffnet und Reisen innerhalb des Landes sowie zur Insel Kreta sind auch wieder erlaubt. Der Binnenverkehr hat wieder seinen regulären Betrieb aufgenommen, sei allerdings auf eine bestimmte Passagierzahl begrenzt, um Vorschriften zum Sicherheitsabstand einzuhalten. Restaurants und Cafes haben auch schon wieder geöffnet, müssen sich aber an bestimmte Vorgaben wie Mindestabstände halten.

Griechenland hat im Vergleich zu anderen Ländern eine der niedrigsten Corona-Infektionszahlen in Europa mit knapp 2900 Infektionen laut der Johns-Hopkins Universität. Während auf den Inseln kein einziger Fall zu verzeichnen war.

 

Schweiz

Die Schweiz öffnet voraussichtlich am 15. Juni. ebenfalls die Grenzen. Im Gegensatz zu vielen anderen europäischen Ländern haben die Schweizer weitgehend Bewegungsfreiheit und wenige behördliche Einschränkungen erleben müssen.

Die Hotellerie hatte beispielsweise nur bedingt zugesperrt. Viele Geschäfte, Märkte oder Museen haben bereits wieder geöffnet, darunter das Museé de l´Elyseé in Lausanne, das Kunstmuseum Basel, das Kunsthaus Zürich und das Zentrum Paul Klee in Bern.

Die Restaurants und Cafés haben ebenfalls den Betrieb wieder aufgenommen. Dabei dürfen an einem Tisch maximal 4 Personen oder Menschen aus demselben Familienhaushalt, Platz nehmen. Dabei müssen alle Gäste sitzen und zwischen den Gästegruppen ein Mindestabstand von 2 Metern eingehalten werden.

Die öffentlichen Verkehrsmittel wurden seit dem 11. Mai wieder punktuell hochgefahren und fahren wieder in kürzeren Abständen. Das Tragen von Mundschutzmasken ist freiwillig und wird nur dann empfohlen, insofern der Sicherheitsabstand von zwei Metern nicht eingehalten werden kann.

Des Weiteren werden Kunden gebeten Tickets für Eintritte online zu kaufen, um dichtes Schlange stehen an den Schaltern zu verhindern.

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