Andalusien: Flamenco, Fiesta und Costa del Sol

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Andalusien: Flamenco, Fiesta und Costa del Sol

Das Königreich Spanien ist weltweit bei Urlaubern, das zweit beliebteste Land der Welt und gehört aus gutem Grund auch zu den bevorzugten Reisezielen der Deutschen. Jährlich tummeln sich Millionen von Urlaubern, aus verschiedenen Teilen der Erde über das mediterrane Land und verteilen sich großflächig in den Städten, Küsten und Regionen der iberischen Halbinsel, um die Schönheit und Einzigartigkeit des Landes zu genießen. Die Beliebtheit und Anziehungskraft Spaniens liegt aber nicht alleine am warmen Mittelmeerklima, den endlosen Stränden oder den Bauwerken, sondern auch an der offenen und entspannten Lebensart der Spanier, deren positive Vibes sich schnell auf die Gäste und Reisenden übertragen. Je weiter man in den Süden reist, desto mehr erliegt man diesem natürlichen Charme der Einwohner. Eine Reise nach Andalusien ist wie eine Reise in die Seele Spaniens.

Es gibt viele sehenswerte Regionen und Städte in Spanien, doch der Süden besticht durch seine unverwechselbare Aura und Kulturlandschaft, die es doch vom großen Rest deutlich unterscheidet. Das mag vielleicht auch daran liegen, dass der Süden Spaniens eine große und bewegende Geschichte hat. Andalusien hat eine lange Siedlungsgeschichte und war geprägt von verschiedenen historischen Ereignissen, etwa von phönizischen, griechischen oder römischen, arabischen Eroberungen, was sich dann auch im Stadtbild und in der Kultur, über viele Jahre hinweg, aufbewahrt und letztendlich manifestiert hat.

Andalusien ist wie ein bunter Kessel voller Traditionen und Geschichte. Überall trifft man auf Zeugnisse dieser reichen Kultur. Egal wohin man blickt, wird man an vergangene Zeiten und Kulturen erinnert. So findet man alte, von Säulen umgebene Ruinen aus der Römerzeit, neben ornamentalen Bauten aus der Zeit der Mauren und Bauwerken im Mudéjar-Stil. Weitere architektonische Blickfänge und Zeugnisse sind etwa auch Bauwerke aus der Zeit der Renaissance und des Barock, die dann im 20. Jahrhundert mit Bauten zur Weltausstellung im Ibero-amerikanischen Stil praktisch die große, andalusische Architektur-Ära vollendeten. Sie alle zeugen von den verschiedenen Baustilen und der bewegten Geschichte Andalusiens.

Die typisch andalusische Wohnhausarchitektur spiegelt mit seinen Balkonen, offenen Terrassen und Laubengängen, seinen verzierten Gitterfenstern und Patios – wie die Eingänge andalusischer Häuser genannt werden – seinen labyrinthartigen, verwinkelten Gassen und Häusern mit weißer Fassade, mit Abbildungen von Heiligenfiguren, eben diese Mischung aus herrschaftlicher Anmut und volkstümlicher Nähe wider.

Das klingt jetzt alles etwas antiquiert, doch dieser Eindruck täuscht, denn Andalusien ist vor allem auch modern, hip und jung. Das liegt teilweise auch an den vielen Erasmus-Studenten, die vor allem in den Süden Spaniens pilgern, aber teilweise auch an den kulturellen Angeboten und Möglichkeiten, die man dort vorfindet. Die Universitäten ziehen viele, junge Studenten aus ganz Europa aus unterschiedlichen Gründen an. In Granada gibt es rund 2000 Erasmus-Studenten. Somit nimmt die Universität von Granada den absoluten Spitzenplatz unter den Gaststudierenden ein, was in Anbetracht der Faktoren, die ein Leben dort bietet, absolut nachvollziehbar macht. Denn die Universität von Granada bietet Studien auf internationalem Top-Niveau an und ist im internationalen Ranking berühmt für Sprachwissenschaft, Mathematik und Informatik.

 

Alhambra, Flamenco und Gitarrenklänge

Es sind aber vor allem andere Vorzüge, welche die Stadt Granada attraktiv für Studenten macht. Sie besticht durch eine ganz eigene Lebensart seiner Bewohner, mit malerischen Kulissen und einer bunten Vielfalt an Ausgehmöglichkeiten. Und das bedeutet nicht nur gewöhnliche Club- oder Barbesuche, die sicher auch sehr reizvoll sein können. Denn Granada hat viel mehr zu bieten als das Gewöhnliche. Ihr berühmtestes Bauwerk könnte einem Märchen aus 1001 Nacht entsprungen sein und sprengt definitiv den Rahmen des Gewöhnlichen: die Alhambra. Dieses Bauwerk gehört zu den berühmtesten Attraktionen Spaniens und der Region Andalusien. Auf einem Hügel errichtet, bewundert man dieses Monument maurischer Baukultur, mit seinen einzigartigen Bewässerungssystemen und Gärten als entstamme sie wirklich aus einer anderen Welt.

In Andalusien haben Musik und Tanz eine lange Tradition. Diese zwei Ausdrucksformen sind Teil der andalusischen Identität und haben letztendlich zur Geburt des Flamenco geführt. Sie sind miteinander verflochten, wie die unterschiedlichen kulturellen Einflüsse und Ausdruck höchster Leidenschaft und Lebensart. In den Höhlen, hoch oben in Sacromonte, finden diese faszinierenden und traditionellen Flamenco-Shows statt, begleitet von unvergleichlichen Gesängen „cantes“ und Klängen der „guitarra flamenca“. Wie im Bann folgt man den anmutigen, stolzen Bewegungen und Schritten der Tänzerin, während man den Lauten und Gitarrenklängen der „Gitanos“ lauscht. Vor allem Sevilla und Cadiz werden heute als Ursprungsort des Flamenco bezeichnet. Wir finden diese Argumentationsketten sind überzeugend und begründen die Vorzüge sehr trefflich: unter diesen Umständen lässt es sich wunderbar studieren und urlauben.

 

Tarifa: Surferparadies und Trips nach Marokko

Doch nicht nur Studenten und Kulturbegeisterte zieht es nach Andalusien, sondern auch Wassersportler und Surfer aus der ganzen Welt. In Tarifa kann man aufgrund der besonderen geografischen Lage und der Klimaverhältnisse, ideale Bedingungen zum Surfen vorfinden. So hat sich der südlichste Ort Europas, aufgrund seiner starken Winde, weltweit zu einem Hotspot für Wind- und Kitesurfer entwickelt. Die Stadt hat seine Wirtschaft komplett auf seine Gäste umgestellt. Überall findet man coole Beach- und Surfshops, oder Hipster-Cafés, Restaurants und Bars im Surferstyle. Ein wahres Eldorado für junge Wellenreiter.

Aber nicht nur Surfer zieht es nach Tarifa, sondern auch Reisende, die auf Ihrem Europatrip durch Andalusien, einen kurzen Abstecher nach Afrika planen. Marokko liegt vis à vis von Tarifa und ist in knapp 1 Stunde mit der Fähre über die Straße von Gibraltar, zu erreichen. In Tanger erwartet den Reisenden dann eine völlig andere Welt. Man taucht schnell ein in die Souks und Gassen der Altstadt und lässt sich treiben von den Gerüchen der Gewürze und den Klängen der Markthändler und dem Ruf des Muezzin.

 

Der Königspalast und die Kathedrale von Sevilla

Die Hauptstadt Andalusiens bietet zahlreiche Sehenswürdigkeiten und ein spannendes Nachtleben an. Sevilla wird, wie bereits erwähnt, als Wiege des Flamenco bezeichnet und wird jährlich mit verschiedenen Festen (Semana Santa oder Feria de April) zelebriert, um dieser besonderen und faszinierenden, andalusischen Lebensart zu huldigen. Daneben gibt es eine breit aufgestellte Bar- und Clubkultur, die für jeden Geschmack das passende Vergnügen und Ambiente bietet.

Die Stadt zählt dank seiner Architektur zu den schönsten Orten in ganz Spanien, aber auch zu den heißesten in ganz Europa. Im Sommer steigen die Temperaturen schnell auf über 40 Grad. Der Andalusier umgeht diese heiße Periode daher geschickt mit einer Siesta. Der Mittagsruhe sollten sich auch Touristen anschließen, wenn sie nicht unbedingt einer übermäßigen Sonneneinstrahlung ausgesetzt sein wollen. Für Abkühlung sorgen zahlreiche Sehenswürdigkeiten, die so angelegt sind, dass sie Oasen in der Wüste gleichen. Es überrascht daher kaum, dass einige der Sehenswürdigkeiten zum UNESCO Weltkulturerbe gehören.

Die berühmte Alcazar von Sevilla ähnelt tatsächlich einer Oase, wenn man unter den hohen Bögen spaziert, die Schutz vor der Sonne bieten oder die zahlreichen Springbrunnen und plätschernden Wasserspiele bestaunt, die den Garten und den Innenhof in ein kleines Garten Eden verwandeln, während man sich vom Stress befreit und die Seele zum Verweilen einlädt. Der Königspalast beeindruckt in jeder Hinsicht. Das Auge wird verwöhnt wohin man blickt, die Räume beeindrucken mit prunkvollen Wandverkleidungen, üppigen Deckenverzierungen und edlen Bodenbelägen. Wie verzaubert durchstreift man den Palast, gesäumt von Balustraden und gestützt von Arkaden und bewundert antike Säulen, Statuen und Pavillons geprägt von unterschiedlichen Baustilen und Epochen, jedoch absolut stimmig in der Gesamterscheinung.

Unter die Meisterwerke großer Baukunst reiht sich auch die Kathedrale von Sevilla ein, bekannt auch als Catedral de Santa Maria de la Sede und ebenfalls Träger des ehrwürdigen Abzeichens UNESCO-Weltkulturerbe. Es ist die größte gotische Kathedrale der Welt und ein echtes Zeugnis unterschiedlicher architektonischer Baustile.

Die Kathedrale wurde im 15./16. Jahrhundert auf den Resten einer ehemaligen Moschee gebaut. Im Gewölbe befinden sich noch deutliche Spuren aus der Zeit maurischer Baukunst, wie etwa der Turm der Kathedrale, der Giralda, der das ehemalige Minarett der alten Moschee darstellte und aus ihren Resten erbaut wurde. Sie ist gleichzeitig das Wahrzeichen von Sevilla und beeindruckt mit prächtigen Grabplastiken aus dem Mittelalter, verschiedenen Kapellen und zwei eindrucksvollen Orgeln im Barockstil. Es ist außerdem Grabstätte einer der berühmtesten Seefahrer und Entdecker der Welt: Christoph Kolumbus. Ein Sarkophag, getragen von vier Herolden, bewahrt seine Überreste auf und liefert dem Besucher einen zusätzlichen Anreiz für einen Aufenthalt in Sevilla.

 

Costa del Sol

Die Sonnenküste Andalusiens bietet kilometerlange Strände und über 320 Sonnentage im Jahr. Entlang der Küste gibt es viel Abwechslung, denn hier finden sich einige der beliebtesten Ortschaften und Playas von Andalusien. Ob Familien, Partyhungrige oder Schickeria, an Spaniens berühmtester Küste findet jeder sein Abenteuer oder ein stilles Plätzchen zum verweilen.

Für Nachthungrige und Menschen auf der Suche nach Vergnügen und Partys, bietet sich die ehemalige Hippie-Hochburg Torremolinos oder aber auch Malaga an. Es gibt dort unzählige Nachtclubs und Bars, die für feuchtfröhliche Nächte sorgen. Familien sollten eher einen Bogen um die Stadt machen und sich nach familienfreundlicheren Gegenden wie etwa Fuengirola oder Torre del Mar umsehen. Wer es schick und exklusiv liebt, sollte einen Abstecher nach Marbella wagen. Am Yachthafen von Marbella, in Puerto Banus, kann man die Yachten der Schönen und Reichen bestaunen oder die schicke Altstadt mit seinen Boutiquen erkunden. Die Strände in Marbella gehören zu den schönsten in Andalusien. In dem Sinne Viva Espana!

 

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